Er hinterlässt ein beeindruckendes Erbe als herausragende Persönlichkeit im Feuerwehrwesen und wird immer ein geschätztes Mitglied unserer norddeutschen Feuerwehrfamilie bleiben.
Bereits im Alter von 14 Jahren trat Hinrich Struve 1943 der Feuerwehr Niebüll bei. Durch sein Engagement entwickelte sich seine Karriere in der Feuerwehr rasant: 1963 wurde er zum Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Reußenköge gewählt. Im selben Jahr übernahm er eine Position im Vorstand des damaligen Kreisfeuerwehrverbandes Husum.
1972 wurde Hinrich Struve zum Kreiswehrführer des neu gegründeten Kreisfeuerwehrverbandes Nordfriesland gewählt und 1974 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein. Am 20. April 1979 wurde er schließlich zum Landesbrandmeister und somit Vorsitzenden unseres Landesfeuerwehrverbandes gewählt, ein Amt, das er ab dem 1. Januar 1980 für sechs Jahre innehatte. Technisch versiert sorgte er frühzeitig für die Ausstattung der Landesgeschäftsstelle mit einer Speicherschreibmaschine samt Telex- und Teletex-Anschluss – ein Highlight und großer Fortschritt zu jener Zeit.
Parallel zu seinem Antritt als Landesbrandmeister wurde er im Dezember 1979 auf Bundesebene zum Vizepräsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes gewählt und am 28. März 1981 in Bonn an die Spitze des Verbandes berufen. Als Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes leitete er diesen bis Ende 1993 und wurde anschließend zum Ehrenpräsidenten ernannt, eine Position, die er bis zu seinem Tod innehatte. Auch den Titel Ehrenlandesbrandmeister des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein und trug er bis zum Schluss mit Stolz.
Insbesondere sein Einsatz nach der deutschen Wiedervereinigung war von besonderer bundesweiter Bedeutung. Hinrich Struve setzte sich stark für die Wiedergründung der Landesfeuerwehrverbände als Fachverbände und Interessensvertreter ein.
Darüber hinaus engagierte sich Hinrich Struve als Vorsitzender der Stiftung Deutsches Feuerwehr-Museum in Fulda, um historisches Feuerwehrwissen an zukünftige Generationen zu vermitteln. Seine Verdienste wurden vielfach anerkannt, so erhielt er unter anderem das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber (1967) und Gold (1973) sowie das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Hinrich Struve war zudem Ehrenmitglied des Weltfeuerwehrverbandes CTIF.
Landesbrandmeister Jörg Nero würdigt das besondere Lebenswerk von Hinrich Struve: „Hinrich Struve war ein Mann von unermüdlichem Einsatz und sein Engagement für die Feuerwehr sucht seinesgleichen. Seine Leidenschaft für die Feuerwehr hat das gesamte Feuerwehrwesen sowohl in Schleswig-Holstein als auch auf Bundesebene sehr geprägt. Wir verlieren mit ihm einen außergewöhnlichen Feuerwehrmann und ein durch und durch norddeutsches Urgestein, dem wir viel zu verdanken haben.“
Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und allen, die ihn kannten und schätzten.
Die Feuerwehren in Schleswig-Holstein werden
sein Andenken in Ehren halten.